Aus der Vereinsgeschichte der Schützenzunft Grevesmühlen von 1653 e.V.
Grevesmühlener Schützenzunft erwarb traditionelle Schätze zurück
Vieles ist Karl-Jochen Bössow, dem 1. Altermann der Schützenzunft Grevesmühlen von 1653 e.V., in den vergangenen drei Jahren gelungen. Zusammen mit seinen Vorstandsmitgliedern, allen Schützenbrüdern und –schwestern sowie mit breiter Unterstützung der Stadt Grevesmühlen erfolgte die Wiedergeburt des ältesten Vereins der Stadt, konnte das Vermächtnis des letzten Ältermannes vor 1939 in verschiedener Weise erfüllt werden und entwickelte sich das Schießsportzentrum am Tannenberg. In jedem Fall war der Erfolg durch entsprechende Vorarbeit vorprogrammiert, aber am Ende des Jahres 1992 sorgte ein Zufall für große Freude. Aus dem fernen Bad Oeynhausen, im Nordosten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gelegen, kam per Brief die Nachricht von einem besonderen Schatz für die Grevesmühlener Schützenzunft.
Nach der Beschreibung glaubte man zunächst in Grevesmühlen, die Königskette wiedergefunden zu haben. Jochen Bössow und Otto Hacker, 2. Ältermann, machten sich deshalb wenig später auf die Reise nach Bad Oeynhausen, nachdem sie von Sponsoren eine ansehnliche Summe Geld für den Wiedererwerb des Schatzes erhalten hatten. Dann stand man endlich Lissy Lenniger, der Verfasserin des Briefes, der wie eine Bombe in Grevesmühlen eingeschlagen hatte, gegenüber. Bereitwillig gab sie Auskünfte und versuchte, das Geheimnis dieses Schatzes zu lüften. Die von ihr gehüteten Utensilien, bis 1945 im Tresor der Stadtverwaltung bewahrt, gelangten nach 1949 in den Besitz des Rostocker Antiquitätenhändlers Peter Bockelmann. 10.000,- Mark erhielt seinerzeit der jetzt unbekannte Überbringer. In der Familie Bockelmann wußte man den Wert der erworbenen Antiquitäten zu schätzen, so daß sie schließlich sogar unerlaubt von Rostock aus den Weg über die deutsch-deutsche Grenze fanden.
Nach der Wende war es für Lissy Lenniger klar, daß dieser Schatz wieder nach Grevesmühlen gehört. Auf Fahrten nach Rostock fuhr sie durch das ihr unbekannte Grevesmühlen, erfuhr von der Schützenzunft und schrieb den Brief, der bei Karl-Jochen Bössow große Freude und viele Aktivitäten auslöste. Fein säuberlich ordneten Jochen Bössow und Otto Hacker auf Lissy Lennigers Tisch die Einzelteile des besonderen Schatzes. Sofort erkannten sie, daß es sich nicht um die vermutete Königskette handelte, sondern um die Zunftkette aus den Gründerjahren der Grevesmühlener Schützenzunft mit silbernen Einzelteilen aus den Jahren 1658, 1752 bis 1833 und 1903. Diese Kette zierte den jeweiligen Schützenkönig während seiner Proklamation. Nur wenige Stunden pro Jahr gelangte sie so ans Licht der Öffentlichkeit, dann legte man sie zurück in den Stadttresor.
Zur Zunftkette gehören 16 ovale, ca. 10cm große Anhänger mit Randzäselierungen, auf deren glatter Innenfläche jeweils ein Name, eine Jahreszahl und das Zunftsymbol der jeweiligen Person eingraviert sind. Diese silbernen Anhänger stammen aus den Jahren 1752 bis 1833. Dazu gehört ein massiver Silbervogel, sicherlich die Symbolfigur des „Vogelschießens“, wie man seinerzeit den Königschuß nannte. Ein anderer Halsschmuck ist jetzt genau 90 Jahre alt (1993). Der mecklenburgische Großherzog widmete der Schützenzunft die Plakette zum 250-jährigen Jubiläum im Jahre 1903. Mit dieser Plakette sind fünf Anhänger verbunden, die bestimmte Gewerbe symbolisieren, u.a. Bäcker, Schlosser und Zimmermann. Außerdem gehören drei weitere Plaketten zu diesem Schatz. Sie nennen die Namen der Schützenkönige 1924 (Paul Lewerenz), 1930/31 (Robert Neu) und 1934/35 (Rechtsanwalt Dr. Fritz Schuhr). Noch sind viele Geheimnisse mit diesen Traditionsstücken verbunden, manches Rätzel wird erst in der folgenden Zeit zu lösen sein.
Aber seit der Übergabe des Schatzes in Bad Oeynhausen hat die Grevesmühlener Schützenzunft von 1653 e. V. fünf Ehrenmitglieder. Neben Erich Korn und Hans Rau (beide Grevesmühlen), Erich Schopenhauer (Schützengilde Mölln) und Geraldo Messmer von der befreundeten Schützengilde „Lübscher Adler“ Lübeck, der der Grevesmühlener Schützenzunft absolute „Schützenhilfe“ gab und gibt, ist nun Lissy Lenniger getreten. Sie nahm diese Ehrenmitgliedschaft mit großer Freude an und gab das Versprechen ab, zum 3. Heimat- und Schützenfest nach Grevesmühlen zu kommen.
Erläuterungen zu den einzelnen Teilen der wiedererworbenen Traditionsstücke der Schützenzunft Grevesmühlen von 1653
1. Anhänger der großen Zunftkette aus den Jahren 1752 bis 1833
Eintragungen auf den Anhängern der Zunftkette und deren Deutung sowie
entsprechende Eintragungen im Bürgerverzeichnis der Stadt Grevesmühlen
Eintragungen auf den Anhängern | Eintragungen im Bürgerverzeichnis | |||||
Name |
Jahres- zahl |
Beruf | Datum | Eintragung | ||
Johann Hin. Feldmann |
1752 | Kaufmann | 21.11.1750 |
Joh. Hinr. Feldmann von hier |
||
Georg Pauls |
1777 | Gärtner | 17.10.1758 |
Görs Paulsen von hier |
||
Hans Hinrich Köster |
1779 | Hufschmied | 19.07.1753 |
Hans Hinr. Köster von hier |
||
J. P. Boldt |
1779 | Mühlenbauer? | 25.04.1782 |
Maler Joh. Friedr. Bohde ? |
||
Georg Pauls |
1780 | Gärtner | 17.10.1758 |
Görs Paulsen von hier |
||
Christian Nordhoff |
1782 | Gastwirt? | 22.01.1772 |
Christian Nordthoff von hier |
||
Christian Nordhoff |
1787 | Gastwirt? | 22.01.1772 |
Christian Nordthoff von hier |
||
Johann David Ziegeler |
1788 | Zimmermann | 14.12.1775 |
Zimmermeister Joch. David Ziegeler von hier |
||
F. H. Goede |
1789 | Schuster | 22.06.1793 |
Schuster Hartwig Gode von hier |
||
Hartwig Hoffmeister |
1790 den 9. July |
(Uniformträger) | 17.06.1769 |
Brauer Hartwig Hoffmeister von hier |
||
Johann Jochim Gierhann |
1792 |
Schlachter | 16.12.1786 |
Joh. Joch. Gerhan von hier |
||
J. H. P. Herrich |
1794 |
Bäcker | 25.03.1791 |
Bäcker Joh. Hinr. P. Heerich von hier |
||
Johann Christopher Hoffmeister |
1795 |
Schneider | 14.12.1775 |
Schneider Joh. Christian Hoffmeister von hier |
||
Johan Ernst Röhl |
1797 |
Bäcker | 13.12.1788 |
Joh. Ernst Daniel Joch. Röhl von hier |
||
Eltermann Joachim Budde |
1799 |
Schuster | 13.06.1763 |
Jochen Leon Budde von hier |
||
J. F. Dohnstein |
1802 |
Tischler | 07.12.1789 |
Tischler Joh. Fr. Dohnstein von hier |
||
Chirurgius Heinrich Ludwig Döhring |
14. Juni 1833 |
Nicht aufzufinden! |
2. Silberner Vogel
In der Mitte der Kette befindet sich ein silberner Vogel (Hohlkörper)
3. Anhänger der kleinen Zunftkette
Fotos von Schützenkönigen dokumentieren, dass im Schnabel des Vogels
eine kleine Kette hing. An dieser ganz kurzen Kette befindet sich ein
kleines Schild mit drei Wölbungen und fünf Anhängern.
Das Schild enthält folgende Inschrift:
UNDT GIBT CLVAUSVS SCHVDTSE IN GRIPSMVHLEN
ZU EHRE INDERE ZV GEDACHTNIS
LEHREN Ao 1658 5 VITUS TAG GEGEBEN
An diesem Schild sind fünf Anhänger befestigt, die als Innungszeichen der
ersten Schützenkönige verstanden werden können.
Drei Zeichen stehen für Zimmermann, Bäcker und Klempner. Zwei Zeichen
werden gegenwärtig als Symbole für einen Kirchenfürsten und ein Postillion
(oder Jäger?) gedeutet.
Diese kleine Zunftkette ist das älteste Traditionsstück der Grevesmühlener
Schützenzunft.
4. Kette aus dem Jahre 1903
Neben der großen Zunftkette mit dem silbernen Vogel, der die kleine
Kette im Schnabel hält, trug der Schützenkönig eine weitere Kette mit
einem Anhänger.
Auf der Vorderseite des Anhängers ist das mecklenburgische Wappen
in der siebenfeldrigen Form eingraviert.
Auf der Rückseite findet sich folgende Inschrift:
Der Schützenzunft zu Grevesmühlen zur Erinnerung ihres 250jährigen
Bestehens 1653 - 1903 FF Ghz. v. M.
Diese Kette stellte ein Geschenk des mecklenburgischen Großherzogs
Friedrich Franz IV. an die Grevesmühlener Schützenzunft dar.
5. Anhänger der großen Zunftkette aus den Jahren 1924 bis 1935
Zur großen Kette gehören drei weitere Anhänger jüngeren Datums. Die
Kette wurde so getragen, dass die älteren Traditionsstücke vorn sichtbar
waren, die jüngeren dagegen auf dem Rücken getragen wurden.
Die drei Anhänger enthalten folgende Inschriften:
P. Lewerenz, Fabrikbesitzer Schützenkönig 1924
R. Neu, Seilermeister Schützenkönig 1930 / 31
Ältermann 1935
Dr. Fr. Schur Rechtsanwalt Schützenkönig 1934 / 35
6. Schild aus dem Jahre 1993
Die große Zunftkette wurde 1993 durch einen schildartigen Anhänger
ergänzt, der in die Kette eingehängt ist und auf der Brust getragen wird.
Die Vorderseite des Schildes enthält folgende Inschrift:
Nach 51jähriger Unterbrehung
Neubeginn am 20.Oktober 1990
Böttchermeister
Karl-Joachim Bössow
1. Ältermann
Die Inschrift auf der Rückseite lautet:
Diese verschollen geglaubte
Kette kehrte nach 47 Jahren
nach Grevesmühlen zurück.
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Alte Schäferei 3
23936 Grevesmühlen
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Telefon: +49 172 3824658
Postanschrift:
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Mathias Fett
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23936 Grevesmühlen
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Dienstag:
18.00-20.00 Uhr
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Sonntag:
10.00-12.00 Uhr
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